Vom Horizont in die Krümmung
Die Ausstellung thematisiert das Spannungsfeld zwischen der Sehnsucht nach Unabhängigkeit und der Gebundenheit an Vorgaben, Bedingungen und Einschränkungen. Die Künstlerin übersetzt diesen Dualismus in visuelle Metaphern.
Die freiheitsversprechende Himmelsansicht mit gerade noch erkennbaren Horizontmerkmalen steht einem erdschwerenen Bildausschnitt gegenüber. Sind die Himmel pittoresk in unterschiedlichste Stimmungen und Jahreszeiten gelegt, den freien Blick ins Unendliche fordernd, zeichnet die Schwerkraft unverhohlen ihre Bedingungen, zwingt den Blick in einen Ausschnitt, lenkt die Aufmerksamkeit auf Absonderungen des Alltags, Entäusserungen des Zufalls und Entblössung des Ungewollten. Es steht dem Versprechen des Horizonts und der Sehnsucht nach Freiheit die von Bedingungen geknechtete, gekrümmte Schwere des Alltags gegenüber.
Die Himmelsansichten sind in Öl auf Leinwand gefertigt. Ihre erdgebundenen Pendants sind Bildausschnitte eines Tuches, das während fast einem halben Jahr als „Teppich“ am Boden des Ateliers der Künstlerin ausgelegt war und dabei von Schmutz, zu Fall kommenden Farbabsonderungen, Abstreichen der Pinsel und visuellen Spuren von Besucher/innen oder Schüler/innen gezeichnet wurde.
- galerie am karlsplatz, Karlsplatz 3/12, Mezzanin links, 1010 Wien
- Vernissage: Samstag, 09. April 2016, 11.00 Uhr
- Öffnungszeiten: Mo-Fr 10.00–18.00 Uhr, Sa 10.00–12.00 Uhr
- Dauer: 10.04. bis 25.05.2016